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Gallienus

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Publius Licinius Gallienus
Reg. 253-268 n. Chr.

Der Sohn des Valerianus I. wurde 218 n. Chr. geboren. Nach der Thronbesteigung seines Vaters wurde er sofort zum Augustus (Mitregenten) ernannt. Während Valerianus in den Osten zog übernahm Gallienus die Grenzsicherung im Norden. 256 eroberten die Germanen alle Kastelle des Limes. Die Alemannen stießen auf ihren Raubzügen bis ins Rhonetal, die Franken sogar bis ins heutige Spanien vor. Die Römer zogen sich aus allen rechtsrheinischen Gebieten zurück. 257 erhob sich der Ursupator Ingenuus, der Stadthalter von Pannonien. Bis zur Gefangennahme des Valerianus 260 konnte Gallienus zwar Ingenuus bezwingen, doch ein neuer Ursupator namens Regalianus versuchte in Oberpannonien an die Macht zu kommen. Es gelang Gallienus auch diesen Rebellen zu besiegen. Doch während dessen gründete Postumus ein gallisches Sonderreich, dem sich die Stadthalter von Britannien und Spanien anschlossen. Das römische Reich schien dem Untergange nah zu sein.
Doch nun reformierte Gallienus Staat und Gesellschaft in ungeheurem Maße. Zunächst änderte er das Verteidigungsprinzip gegen die Barbaren. Während vorher eine reine Vorneverteidigung mit der Besetzung des Limes praktiziert wurde, verlegte Gallienus auch Einheiten an strategisch wichtige Punkte im Hinterland. Außerdem bildete er eine äußerst bewegliche Kavelerieeinheit.  So wurde es möglich, einmal durch den Limes gebrochene Feinde, direkt anzugreifen und zurück zu werfen. Danach reformierte Gallienus die Kommandostruktur im Heer. Senatoren wurde der Zugang zum Heer untersagt und nur strategisch erfahrene Offiziere blieben im Amt. Auch im zivilen Bereich wurden wichtige Posten von fähigen Fachläuten belegt. Außerdem verbot Gallienus die Christenverfolgung. Dies stellte den inneren Frieden im Reich wieder her. Ansonsten hieß es mit den Kräften haushalten. Im Osten schloß sich Macrianus mit den Resten der römischen Truppen und mit Odaenathus, dem Herrscher der Wüstenstadt Palmyra zusammen. Sie konnten den Harem des Perserkönigs Sapur entführen, so daß sich dieser trübsinnig aus den besetzten Gebieten zurück zog. Auch gegen die Ernennung von Macrianus junior und Quietus im Jahre 260 zu Kaisern ging Gallienus nicht vor. 261 gelang es Gallienus die Alemannen in Oberitalien vernichtend zu schlagen. Als Macrianus senior und Macrianus junior gegen Rom zogen um Gallienus zu stürzen, ernannte Gallienus Odaenathus zum obersten römischen Heerführer im Osten. Dieser griff darauf hin Quietus, den zweiten Sohn des Macrianus an und tötete diesen. Im Westen gelang es den neu gebildeten Kavelerieeinheiten die beiden Macrianus vernichtend zu schlagen. 262 eroberte Gallienus Ägypten, die Kornkammer des Reiches zurück. Von 263 bis 266 konnte dann das Reich ein wenig Luft holen. 266 brachen die Goten aber wieder in Kleinasien ein und Odaenathus fiel im Kampf mit ihnen. Seine Witwe Zenobia erklärte sich und ihren Sohn als unabhängig von Rom. Die römischen Truppen, die Zenobia angreifen sollten, erlitten eine Niederlage. Gallienus trieb 267 in schweren Kämpfen die Goten zurück, die Griechenland verwüstet hatten. Als er 268 seine Truppen in Oberitalien sammelte, schloß sich Aureolus, der Führer der Kavelerieeinheiten dem Postumus an. Während Gallienus daraufhin Mailand belagerte, wurde er von einer Gruppe illyrischer Offiziere ermordet.
Das römische Reich hatte nun einen deutlich stabileren Stand als zu Beginn der Aleinherrschaft des Gallienus. Die Grenzen waren sicherer und die beiden Sonderreiche des Postumus und der Zenobia stabilisierten das Reich. 

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